Denn die dortige Brandsimulationsanlage hat genau diesen Zweck: Feuerwehrleute können ohne sich in Gefahr zu begeben erleben, wie sich große Hitze anfühlt und wie es sich in echtem Feuer bewegen lässt. Hier werden Situationen simuliert, die so zum Glück nicht bei jedem Brandeinsatz auftreten - aber auf die Man als Feuerwehrmann und -frau besser vorbereitet ist, wenn sie einem tatsächlich im Einsatz begegnen.
Im ersten Durchgang ging es für alle 13 Hoopter Feuerwehrleute in die sogenannte Wärmegewöhnung. Hierbei wird der Raum auf unglaubliche 650 Grad aufgeheizt (möglich wären sogar bis zu 800 Grad) und die Teilnehmer erleben einfach nur die enorme Hitze.Und 650 Grad sind richtig, richtig heiß! Kameraden fingen dabei regelrecht an zu qualmen, Kugelschreiber, Gummihandschuhe und andere Dinge, die in der Tasche der Schutzjacke vergessen worden sind, schmolzen in sich zusammen.
Und doch war das nur die "Trockenübung", denn im Anschluss wurde eine richtige Einsatzübung durchgeführt, bei der die Atemschutzgeräteträger voll ausgerüstet durch echtes Feuer einer Personensuche mit Rettungseinsatz simulierten.Dabei mussten bei echten Flammen, starker Hitze, hoher Feuchtigkeit, stark eingeschränkter Sicht, authentischer Geräuschkulisse und unter extremem Druck völlig verrauchte Räumlichkeiten nach Verletzten (die durch Puppen dargestellt wurden) abgesucht werden. Auch die anschließende Bergung unter den gleichen Bedingungen machte die Übung selbst für routinierte Retter zu einer echten Herausforderung.
Jeder der Teilnehmer war im Lauf dieser Übung drei mal in der Ausbildungsanlage. Nach jedem einzelnen Durchgang setzten Ausbilder und Teilnehmer sich zu einem ausführlichen Feedback-Gespräch zusammen. Hierbei wurde Schritt für Schritt die ganze Übung durchgesprochen und gemeinsam überlegt, was man noch besser hätte machen können und welche Erfahrungen gesammelt werden konnten.An der Übung nahmen nicht nur Kameraden teil, die in Einsätzen regelmäßig das Atemschutzgerät anlegen, sondern auch Führungskräfte, die ihre Atemnschutz-Teams in entsprechende Situationen schicken müssen. Denn nur, wer wirklich auch selbst einmal erfahren hat, wie sich solche Einsätze in lebensfeindlicher Umgebung anfühlen, kann Situationen letztendlich richtig beurteilen und erkennt Gefahren leichter.
Für die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hoopte war der Tag in der Heißausbildungsanlage in Lemgo auf jeden Fall lohnend. Er wird ihnen ihre im Ernstfall lebensrettende Aufgabe vielleicht nicht direkt einfacher machen - weil einfach jede Tätigkeit bei großer Hitze und Feuer eine Herausforderung ist, insbesondere, wenn dabei auch noch Menschenleben auf dem Spiel stehen.
Aber eine solche Übung unter Realbedingungen kann den Feuerwehrleuten auch im Ernstfall mehr Sicherheit und Routine geben und Dank des ausführlichen Feedbacks mit den erfahrenen Ausbildern in der Anlage auch einen großen Erfahrungsschatz, den man nur aufgrund von Einsätzen so niemals bekäme.
FF Hoopte in der Brandsimulationsanlage
FF Hoopte in der Brandsimulationsanlage
Einer Gruppe Atemschutzgeräteträger der Freiwilligen Feuerwehr Hoopte waren auch die 30 Grad des Sommertages Anfang August noch nicht heiß genug: Sie sind nach Lemgo gefahren um dort einmal große Hitze und Feuer buchstäblich am eigenen Leib spüren zu können.
Meldung vom 29.08.2018Letzte Aktualisierung: 30.08.2018
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