© Pressesprecher Feuerwehren der FF Stadt WLZiel ist es auch, die Bevölkerung sowie
Entscheidungsträger, Behörden, Politik und Wirtschaft für dieses Thema zu sensibilisieren
und die Warnprozesse transparenter zu machen.
„Je besser die Bürgerinnen und Bürger die verfügbaren Warnmittel kennen und über den
Umgang mit Warnungen informiert sind, desto größer ist ihre Akzeptanz“, erklärt
Bürgermeister André Wiese (Foto), der wie viele andere Funktions- und
Verantwortungsträger für den Warntag wirbt. „Regelmäßige Übung bereitet für den Ernstfall
vor, auch wenn wir alle hoffen, dass er nicht eintritt.“
Und der Stadtbrandmeister Uwe Ehlers ergänzt: „Wir haben ein sehr gut ausgearbeitetes
Warnsystem. Das beste System kann aber nur funktionieren, wenn die Bevölkerung darüber
Bescheid weiß. Wer gut informiert ist und richtig handelt, kann sich und anderen helfen und
sich und andere vor Schaden bewahren.“
Zum Glück hat es schon lange keine großflächige Gefahrenlage mehr gegeben, gleichwohl
müssen die Warnsignale immer verfügbar sein. Neben den Sirenen zählen auch Radio,
Fernsehen, Warn-Apps und Lautsprecherdurchsagen aus entsprechenden Fahrzeugen zu den
Warnmitteln. Damit diese im Ernstfall auch wirklich funktionieren, werden die Einrichtungen
getestet.
© Pressesprecher Feuerwehren der FF Stadt WL
Zu den Vorfällen, bei denen die Bevölkerung gewarnt werden muss, zählen beispielsweise
Naturkatastrophen wie Sturm und Hochwasser, die meist örtlich begrenzt sind. Auch im Falle
eines Chemie- und Reaktorunfalls oder eines militärischen Angriffs kann eine großflächige
Warnung der Bevölkerung notwendig werden. Es könnte auch aufgrund von Hackerangriffen
zu Stromausfällen kommen, und dann würde eine zuverlässige Alarmierung per Radio,
Fernsehen oder Telefon nicht mehr funktionieren. Deshalb ist es wichtig, dass alle Warnmittel
funktionieren.
Pünktlich um 11 Uhr werden alle Sirenen im Landkreis Harburg von den Rettungs- und
Feuerwehrleitstellen angesteuert. Es folgt das Sirenensignal „Warnung bei Gefahr“ (ein
einminütiger Heulton – auf- und abschwellend). Außerdem wird eine Probewarnung durch
Bund und Länder an verschiedenste Warnempfänger, wie etwa Radio, Fernsehen und
WarnApps NINA & BIWAPP, gesendet, die dem Modularen Warnsystem (MoWaS)
angeschlossen sind. Die Multiplikatoren sorgen dafür, dass die Bevölkerung die
Probewarnung über ihre Programme bzw. Systeme empfängt.
Der Landkreis Harburg unterstützt diese Aktion und überprüft an diesem Tag die internen
Strukturen und die Technik im Leitstellensystem sowie die Sirenenalarmierung vor Ort.
Die Warnung soll alle von einer möglichen Gefahrenlage potenziell betroffenen Menschen
erreichen – das sind neben den Bewohnern auch Urlauberinnen und Urlauber, Durchreisende
sowie Pendlerinnen und Pendler. Die Warnungen richten sich auch an Institutionen, Behörden
und Unternehmen, damit sie auf der Basis von Warnmeldungen wichtige Entscheidungen
treffen, etwa Produktionsprozesse anpassen oder Schutzmaßnahmen einleiten können.
Erstmals seit 1990 wird wieder ein deutschlandweiter Probealarm durchgeführt. Der Termin
wurde bereits vor der Corona-Zeit festgelegt und bewusst nicht verschoben. Schließlich ist
das Thema Warnung als Mittel der Krisenkommunikation auch jetzt wichtig, um die
Selbstschutzfähigkeiten der Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Allerdings wird das
Programm zur Premiere in diesem Jahr Corona-bedingt reduziert, so wird auf öffentliche
Veranstaltungen verzichtet.
Der bundesweite Warntag soll auf Beschluss der Innenministerkonferenz künftig jedes Jahr
am zweiten Donnerstag im September stattfinden. Nähere Infos sind zu finden unter
www.bundesweiter-warntag.de.